Bus & Bahn: Ticketpreise sind nicht die einzige Stellschraube

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Gerade sind die Spritpreise auf Rekordhoch und die Bundesregierung hat sowohl eine Entlastung der Autofahrer beschlossen, als auch “9 Euro für 90 Tage”. Ein gigantisches Mobilitätsunterstützungspaket.

Aber Autofahrer fahren ja nicht Auto, weil das billiger ist, sondern vielfach bequemer und selbstbestimmter. Genau da müssen wir noch mehr tun, Bus und Bahn attraktiver machen! Wer von uns würde nicht gern einfach so aus dem Haus gehen in der Gewissheit, dass in den nächsten paar Minuten ein Bus oder eine Bahn kommt und der Weg bis zum Ziel einfach und komfortabel zurückzulegen ist? Leider ist das im Ruhrgebiet Zukunftsmusik, aber es ist nicht unmöglich! Und daran will ich arbeiten!

Heutiger Stand: Dreckig, nervig, unsicher

Kundenbarometer und Stationsberichte lassen tief blicken. Über 60% der Bahnhöfe sind verwahrlost, vermüllt, mit nervigen Graffiti besprüht. Die wartenden Fahrgäste werden nicht oder zu wenig informiert und fühlen sich wenig wertgeschätzt. Fahrzeuge sind in Teilen unbequem und nicht auf die digitalen Bedürfnisse der Kunden ausgerichtet. Wir schicken Touristen ins All, aber das Ticket2000 im Abo ist immer noch nicht auf dem Handy abrufbar!

Unpünktlich, umständlich, unkomfortabel

Schlechte Takte, zu wenig Kapazitäten auf der Schiene, spontan ein Fahrrad mitnehmen? Das sind alles Hemmnisse der jetzigen Verkehrssituation. Wenn man sich nicht auf Bus & Bahn verlassen kann, schnallt man sich doch lieber im eigenen Auto an und fährt warm und bequem zum Ziel.  

Hier will ich anpacken:

  • Bahnhöfe müssen einladend werden

Sicherheit und Sauberkeit sind für Fahrgäste ein sehr wichtiges Thema. Niemand möchte beispielsweise im Dunkeln an einem vermüllten und beschädigten Bahnhof aussteigen. Wir brauchen mehr Reinigungsleistungen und mehr Wartung und Pflege der Stationen. Vandalismus ist auch ein großes Problem. Wir müssen daher schnell wieder aufräumen und reparieren können, damit gar nicht erst ein Angstraum entsteht.

  • Baustellen koordinieren und zügig durchziehen

Nicht nur im Stadtverkehr, sondern auch auf der Schiene werden Baustellen möglichst kostengünstig geplant und nicht kundenfreundlich. Hier brauchen wir einen Wechsel im Planen. Fahrgäste, die durch ständige Baustellen genervt sind, steigen aufs Auto um und verstopfen die Straßen.

  • Abends und bei Gelegenheit fahren? 

Momentan für Kunden eher nicht machbar. Wir brauchen mehr und flexiblere Fahrzeuge, um die Abendstunden und den Gelegenheitsverkehr abzudecken. Fahrgäste wollen sich nicht auf Routinen festnageln lassen, sondern die Freiheit haben, sich für verschiedene Verkehrsmöglichkeiten zu entscheiden. Das sollten moderne Verkehrsbetriebe abdecken können.

  • Der Fahrplan rückt in den Hintergrund

Ich will das Verkehrsnetz enger takten und die Umstiege verbessern, sodass es für Fahrgäste unwichtig wird, den Fahrplan zu kennen. Denn sie können sich sicher sein, dass in den kommenden paar Minuten die nächste Fahrgelegenheit kommt. Vor allem frühmorgens und spät abends ist da noch erheblich Luft nach oben.

Es gibt viele Möglichkeiten, Bus & Bahn attraktiver und nützlicher zu machen. Dazu brauchen wir natürlich Geld, das wir in diese wichtige Infrastruktur stecken, nicht nur in die Reduzierung der Ticketpreise. Ich bin überzeugt, dass die Zukunft besser wird, wenn wir Bus & Bahn fördern und ausbauen. Das nutzt den Städten, den Menschen und natürlich auch der Umwelt.