Aufgewachsen bin ich mit sechs Geschwistern in einer Kleinstadt in Ostwestfalen und habe früh gelernt, dass eine Gemeinschaft nur dann funktioniert, wenn jeder das Beste gibt und für seinen Teil pflichtbewusst Verantwortung übernimmt. Durch hart arbeitende Eltern geprägt, habe ich den Satz verinnerlicht: “Wenn ich etwas mache, dann mache ich es richtig!”, ohne aber die Menschen um mich herum aus den Augen zu verlieren.
Das hat mich zur Lust am Lernen und Umsetzen getrieben. Ich habe zwei Diplome (Ingenieurin und Kauffrau) und einen Mastergrad/-titel (Mediation) erworben. Dies hat mir in meinem beruflichen und ehrenamtlichen Leben sehr geholfen. Viele meiner Stationen habe ich in der Familienzeit erreicht und weiß daher genau, wie viel Arbeit und Engagement nötig ist, um alle Pflichten zu vereinbaren. Zwischen 2004 bis 2022 war ich mit viel Herzblut ehrenamtlich in der Kommunalpolitik in Essen aktiv und durfte zum Schluss als stellvertretende Fraktionsvorsitzende der SPD im Rat der Stadt mitarbeiten.
Mittlerweile lebe ich seit über 25 Jahren mit meinem Mann Wolfgang in Essen, unsere Kinder sind inzwischen auf dem Weg in ihre eigene berufliche Zukunft und wir wohnen mit drei Generationen der Familie unter einem Dach. Bis Mai 2022 arbeitete ich in einem ortsansässigen Unternehmen der Energie-Bildungswirtschaft und durfte dort mittelständische Firmen und Großkonzerne beraten, wie man die betriebliche Zusammenarbeit besser machen kann. Das alles geht nicht ohne Power, Souveränität, Sensibilität und Empathie, die ich nun für Essen im Landtag einsetze.
Das erste Jahr im Landtag war sehr geprägt vom Lernen. Neue Menschen kennenlernen, Erweiterung der bisherigen Themen bewältigen, neue Themen erschließen. Tatsächlich bin ich der Meinung, dass es ein sehr großes Privileg ist, sich den gesamten Tag um die Lösung der Probleme der Bürgerinnen und Bürger kümmern zu dürfen.
Manchmal muss ich erläutern, warum mein Aufgabenspektrum ÖPNV, SPNV, Landwirtschaft, Forsten und Wasser für die Menschen in meinem Wahlkreis relevant ist. „Was hat Essen-Altendorf schon mit Landwirtschaft zu tun?“ – Tatsächlich leben in meinem Wahlkreis wenige Landwirte, aber alle Einwohner Essens brauchen Nahrungsmittel und Wasser zu erschwinglichen Preisen! Die Bauern im Umland geben das Beste, aber bekommen meist auch nicht genug, um ihre Kosten zu decken.
Frische Luft? Macht der Wald im Sauerland, Münsterland oder anderswo. Aber was tun, wenn das Wasser knapp wird, der Borkenkäfer die „Baumsparkasse“ der Waldbauern auffrisst und die Nachpflanzungen dem Klimawandel nicht trotzen können?
Viele Einwohner meines Wahlkreises brauchen einen funktionierenden öffentlichen Verkehr, weil sie sonst nicht zur Arbeit, Schule, Ausbildung oder anderen Terminen kommen. Die Bahn kommt aber dummerweise immer seltener pünktlich, sauber und zuverlässig!
Mittlerweile kenne ich die meisten Gesprächspartner auf Landesebene und wir stricken gemeinsam an einer besseren Zukunft für alle. Ob Bus & Bahn, Landwirtschaft & Wald… ich streite mit den Kolleginnen und Kollegen für die Leute, die bei der jetzigen Koalition meist vergessen werden:
Das ist mir schon aus meiner eigenen Biografie ein großes Bedürfnis.