Wir müssen reden: über Arbeitsbedingungen!

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Die Arbeitswelt ändert sich gerade wieder mal sehr schnell. Die schlecht geplante Digitalisierung der Betriebe, der Fachkräftemangel, die Dynamik aus Klimawandel und europäischer Rechtsprechung und natürlich aktuell Corona und die Ukraine-Krise wirbeln alles durcheinander. Ich will helfen, die Arbeitswelt gleichzeitig flexibel, fortschrittlich und gerecht zu machen.

Fachkräftemangel ist hausgemacht – Ohne Handwerker sind Akademiker verloren

Viele Betriebe klagen über schlechte Auszubildende, manche besetzen ihre Ausbildungsplätze gar nicht erst. Dem gegenüber stehen viele Schüler, die sich nur noch ein Studium vorstellen können, weil eine Ausbildung als weniger wert angesehen wird. In der nahen Zukunft werden sich Berufsbilder stark verändern. Betriebe müssen sich jetzt um mehr Attraktivität kümmern, damit sie ihre Fachkräfte von morgen bei der Stange halten können. Gleichzeitig müssen auch Gymnasien ihre Schüler nicht nur für Studiengänge heranbilden, sondern auch die Breite der handwerklichen und kaufmännischen Berufe in ein besseres Licht stellen. Denn ohne die Handwerker sind die Akademiker aufgeschmissen. Ohne Elektriker kein Licht im OP, ohne Fliesenleger keine Badezimmer, ohne Schornsteinfeger keine gemütlichen Kaminabende!

Arbeitsschutz und Tariftreue kontrollieren – mit einer besseren Ausstattung der Ämter

Ich stehe dafür, die Ämter, die die Arbeitsbedingungen kontrollieren, besser auszustatten. Denn der Arbeitsschutz in NRW wird viel zu oft mit Füßen getreten; viele Kontrollen bleiben wegen Überlastung der Behörden aus. Auch die Tariftreue kann nicht oft genug kontrolliert werden, weshalb manchmal Firmen öffentliche Aufträge erhalten, die ihren Arbeitnehmern aber den Tariflohn vorenthalten. Ich will genau die Institutionen stärken, die Arbeitgeber kontrollieren und die schwarzen Schafe der Branchen aus dem Verkehr ziehen!

Minijobs, Mindestlohn und Solo-Selbständigkeit

Diese oftmals prekären Arbeitsverhältnisse sind für die Arbeitnehmer meistens der sichere Weg in die Altersarmut. Gerade Frauen, die neben der Familienarbeit häufig in Minijobs arbeiten, können ihre Altersversorgung damit nicht nach vorne bringen und sind entweder abhängig vom Partner oder rutschen später in die Grundsicherung. Ich will daran arbeiten, dass Vollzeitstellen nicht in mehrere Minijobs umgewandelt werden, um Steuern und Versicherungsbeiträge zu sparen, sondern umgekehrt mehrere Minijobs in Vollzeitstellen umgewandelt werden müssen. Ebenso dürfen Betriebe nicht die Lasten der Arbeitgeberbeiträge auf die Arbeitnehmer abwälzen, indem sie als Solo-Selbständige zum Mindestlohn Aufträge ausführen. Diese Beispiele finden wir unter anderem im Busgewerbe oder auch bei Essenslieferanten. Es muss sich in NRW wieder lohnen, seine Arbeitnehmer gut zu behandeln.

Homeoffice oder Büro 

Corona hat uns gezeigt, dass die klassischen Grenzen zwischen Beruf und Privatem ausgehebelt werden können. Viele Arbeitnehmer sind froh, von zu Hause arbeiten zu können – spart man sich doch die langen Staus und Wegezeiten zur Arbeitsstelle. Andererseits wird ein betrieblich kontrollierter Arbeitsschutz durch “mobiles Arbeiten” ausgehebelt. Ebenso macht sich kaum ein Arbeitgeber die Mühe, mal angekündigt vorbei zu kommen und sich zu überzeugen, dass die Arbeitnehmer gesund arbeiten.

Aber nicht alle sind froh, zu Hause zu bleiben, denn es ist für viele purer Stress, mitten im Familienleben den Laptop auf dem Küchentisch zu platzieren. Ich will durch eine intelligente Arbeitsgesetzgebung ermöglichen, dass die Vereinbarkeit von Beruf und privatem Umfeld mit digitalem Fortschritt besser verbunden werden kann.

Bildung, Bildung, Bildung!

Vor 50 Jahren ist man nach der Ausbildung in seinem Beruf und oftmals auch in seinem Betrieb geblieben. Heute ist das anders! Die Arbeitswelt und das fachliche Wissen ist viel schneller, dynamischer und flexibler geworden. Es geht nur mit einer ordentlichen Arbeits- und Qualifizierungspolitik, die für gute Weiterbildungsangebote sorgt und gleichzeitig dem Fachkräftemangel von morgen vorbeugt. Ich bin überzeugt, dass hier die Kammern aus Industrie und Handwerk mit den Bildungsinstituten jedweder Art auf neue Weise kooperieren müssen, um gute Arbeitsbedingungen der Zukunft vorzubereiten. Da will ich ran!

Dicke Bretter bohren – genau mein Ding!

Transformation der Wirtschaft und der Entwicklungsmotor Ruhrgebiet – hier sind die klugen Köpfe von heute und morgen! Alle zusammen können wir die dicken Bretter für eine zukünftige gute und soziale Arbeitswelt bohren. Die Zukunft wird spannend – ich will sie für die Menschen in NRW mitgestalten!

Foto: industrieblick; adobe stockfotos