Klimaschutz und -anpassunggehören zusammen

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Widerstandfähigkeit ist die neue Nachhaltigkeit, doch es geht weder ohne das eine noch ohne das andere. Wir Menschen und unsere Städte müssen robuster werden gegen die Folgen des Klimawandels. Dabei dürfen wir das 1,5-Grad-Ziel jedoch nicht aus den Augen verlieren. Denn alljährliche Hitzewellen, Stürme und Hochwasser setzen uns immer mehr zu. Der Klimawandel wird mit jedem Jahr spürbarer. Im Landtag möchte ich mich dafür einsetzen, dass wir uns das notwendige Rüstzeug anlegen.

Die Grat(d)wanderung

Im Moment wirkt es so, als würden wir von einer Krise in die nächste schlittern. Angefangen bei der Finanzkrise 2008, über die noch immer allgegenwärtige Corona-Pandemie, herrscht nun wieder Krieg auf dem europäischen Kontinent. Der Klimaschutz und die dadurch notwendige Klimaanpassung sind in diesen schwierigen Zeiten nicht auf Platz 1 der Prioritätenliste der Politik, verständlicherweise. Angesichts drohender Umweltkatastrophen müssen wir aber einen Mittelweg finden, aktuelle Krisen zu bewältigen und zukünftige gar nicht erst aufkommen zu lassen oder uns auf diese besser vorzubereiten. Sonst wird der Krisenmodus zum Dauerzustand. Die Vergangenheit hat uns deutlich aufgezeigt, dass unter den Krisen immer zuerst die Menschen mit wenig Einkommen oder Hilfebedarf leiden. Klimaschutz und Klimaanpassung sind für mich deshalb ein zentraler Bestandteil der gegenwärtigen und zukünftigen Sozialdemokratie.

Eine widerstandsfähige Stadt, die ihre Bewohner schützt

Das ausgegebene Ziel, die durchschnittliche Erderwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen bedeutet auch, wir müssen uns auf eben jene 1,5 Grad Temperaturanstieg einstellen. Die entsprechenden Vorbereitungen zu treffen, erfordert einem starken politischen Willen. Ähnlich wie bei der Altersversorge müssen wir in das Morgen investieren, in sichere Dämme, in kühlende Oasen und in Frühwarnsysteme. Die Wetterextreme, die uns immer häufiger gegenüberstehen werden, sind vielseitig. Im Landtag will ich dafür sorgen, dass die Städte und Gemeinden vom Land mehr Unterstützung erfahren, damit sie sich ebenso vielfältig wappnen können. Darüber hinaus möchte ich nicht nur fördern, sondern auch strukturieren, beispielsweise wo es sicher ist zu bauen oder wo wichtiges Grün unbedingt erhalten bleiben muss.
Vorrausschauende Politik statt Schlagzeilen
Vorsorge ist nicht sexy, das steht schon mal fest. Wir müssen kostspielige Veränderungen anstoßen und zum Teil unliebsame Entscheidungen treffen, deren Wirkung vielleicht erst in einigen Jahren sichtbar werden. Falls überhaupt sichtbar werden: Eine Flut, die von starken Dämmen in Zaum gehalten wird – eine Hitzewelle, bei der niemand ernsthaft zu Schaden kommt – eine Dürre, die durch ausreichende Wasserspeicher abgefangen wird – Nach diesen Ereignissen wird es keine großen Schlagzeilen geben, vielleicht einen kurzen Artikel auf Seite 3 im Lokalteil. Für mich wäre das trotzdem ein sehr großer politischer Erfolg! Ein Erfolg der Vernunft und Weitsicht, den wir jetzt vorbereiten müssen und den ich mit vorbereiten will. Auch wenn wir dafür andere tolle und spannende Projekte vielleicht etwas hinausschieben müssen. Wenn wir das Morgen gewinnen wollen, dann müssen wir für das Morgen vorsorgen.

1,5 Grad und kein bisschen weiter

Umso mehr sich die Erde aufheizt, desto häufiger und brutaler werden uns Hitze, Unwetter und Dürren treffen. Daher ist es aus meiner Sicht unabdingbar, unsere Bemühungen zu verstärken, dass wir nicht über die 1,5 Grad hinausschießen. Das heißt aber auch, wir müssen CO2 einsparen, im Verkehr, beim Wohnen und in der Industrie. Hier kann das Land so viel bewegen, doch in der Vergangenheit wurde nur verwaltet anstatt zu gestalten. Wir könnten mit grünem Wasserstoff Stahl produzieren, über den Radschnellweg endlich stau- und schweißfrei zur Arbeit radeln oder unsere Häuser so dämmen, dass wir nicht die Umgebung mitheizen, wenn der politische Wille da ist. Ich habe diesen politischen Willen!

Im Landtag will ich gemeinsam mit einer starken SPD in die Zukunft investieren, so dass wir den Klimawandel stärker eindämmen sowie die Städte und Menschen vor den unvermeidbaren Folgen der Erderwärmung schützen. Weil Vorsorge immer besser ist, als Nachsorge.

Foto: Adobe Stock; Christian